Stirbt das Bäckerhandwerk?

Das ist schon eine tolle moderne Welt, die sich so entwickelt. Man bekommt (fast) alles und das rund um die Uhr. Sogar in Deutschland kann man je nachdem bis 20.00 oder sogar bis 22.00 Uhr einkaufen. Und das gilt auch für Lebensmittel und im speziellen für Backwaren. Vor einigen Jahren bekam man die frische Backwaren nur beim Bäcker der spätestens um 18.30 Uhr sein Geschäft geschlossen hatte. Jetzt bekommt man frische Brötchen, Brot und mehr zwar rund um die Uhr, bei den Discountern, Lebensmittelgeschäften und sogar an der Tankstelle, aber kommen diese Backwaren leider nur noch vom Band bzw. aus dem Backautomaten.

Doch viele scheints nicht zu stören, da diese Backprodukte wie gesagt bequem zu jeder Tageszeit überall zu bekommen sind und sehr günstig sind. Aber dieser Trend hält leider seit Jahren an und nimmt sogar immer mehr zu, so dass die traditionellen Bäckereien aus unseren Veedeln fast verschwunden sind. Es ist wie bei allen Dingen so, erst wenn es nicht mehr da ist, trauert man über das Verlorene nach. Doch noch sind vereinzelt die tapferen Bäcker da, die wie die Heinzelmännchen in der Frühe aufstehen, während noch alle schlafen und frische Brötchen per Hand herstellen.

Ich frage mich schon seit längerem, ob wir bald nur noch Brötchen aus dem Automaten bekommen, da das traditionelle Backhandwerk mit seinen Bäckereien seit Jahren ausstirbt, obwohl es mittlerweile ein Überangebot an Backwaren gibt. Das ist fast so wie bei Handyläden, alle fünf Meter kommt entweder ein Handyladen oder eine Bäckereikette. Das geht in allen Veedeln so, aber z.B. am Ebertplatz haben vor kurzem zwei Backfilialen unweit voneinander eröffnet. Darüber hinaus gibt es natürlich entlang der Neusser Straße die üblichen Verdächtigen wie Middelberg (vormals BillyBack), Merzenich, Kamps und in die anderen Backfilialen in den Lebensmittelgeschäften. In dem Agnesveedel gibt es somit zahlreiche Backfilialen und Möglichkeiten frische Backwaren zu bekommen, aber leider nur von der Backstraße bzw. -automaten. Der einzige verbliebene traditionelle Bäcker ist die Bäckerei Meyer in der Blumenthalstraße 68.  Der mit Abstand erfolgreichste Bäcker in ganz Köln und Umgebung backt seit fast 40 Jahren im Agnesviertel. Hier wird das traditionelle Backhandwerk unter dem Motto „Wir backen noch von Hand – hier läuft nichts vom Band“ in Person von Josef Meyer und seiner Familie leidenschaftlich gelebt. Und da Tochter Michaela vor kurzem ihre Meisterprüfung erfolgreich bestanden, können wir nur hoffen, dass das traditionelle Backhandwerk auch in Zukunft weitergeführt wird. Am 25. Juli fand in der Bäckerei Schweitzer am Ehrenfeldgürtel die Aktion „Carrotmob“ statt, die auf die Überproduktion insbesondere durch Großbäckereien hinweisen wollte. Laut „Carrotmob“ werden in Großbäckereien bis zu 25 % der Backwaren vernichtet.

Ein kleiner Bäckerbetrieb produziert weitaus weniger Überschuss.

Auch wenn man sich die anderen Veedel mal anschaut, findet man höchstens einen oder zwei Bäcker, die ihr Handwerk noch verstehen und selber backen. Und in Zukunft wird sich das nicht positiv ändern, denn jetzt steigt Aldi Süd mit Backautomaten in den Preiskampf mit ein. Die Discounterkette hat in ihren knapp 1800 Filialen die Automaten aufgestellt und bietet Brot und Brötchen zu Schleuderpreisen an. Aufgrund von anscheinend fehlenden oder irreführenden Bezeichnungen hat der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks nun Klage wegen irreführender Werbung eingereicht.

Die Werbung für gebackenes Brot und Brötchen frisch aus dem Ofen sei eine Verbrauchertäuschung. In den Geräten, die keine Öfen seien, würden fertige Backwaren nur aufgewärmt und höchstens etwas gebräunt.

Aber ob nun richtige Backautomaten oder nur Aufwärmgeräte, man kann sich schon denken, wer darunter zu leiden hat: das Backhandwerk und die kleinen Bäckereien. Ich möchte eins klarstellen, ich gebe nicht den großen Bäckereiketten und auch nicht Aldi und Co. die Schuld. Diese Unternehmen nutzen nur den Markt und richten sich an dem Verbraucher aus. Und wenn wir alle nur noch vorgefertige oder sogar nur aufgewärmte Brötchen essen wollen, hautpsache billig, dann sorgen wir selbst dafür, dass es bald gar keine Handwerksbäcker mehr geben wird. Die großen Firmen mit ihren Filialen haben durch die industrielle Anfertigung der Backwaren einen Preisvorteil, der natürlich gerne von den Kunden genutzt wird, da die finanzielle Belastung für jeden in der Vergangenheit immer größer geworden ist. Trotz der finanziellen Belastung muss jeder für sich entscheiden, was einem wichtig ist, der Preis oder der Geschmack und wo er Einsparungen vornehmen möchte. Sogar Willy Millowitsch hat schon erkannt „Essen und Trinken sind die drei schönsten Dinge des Lebens“ und hier sollte nicht an Geschmack und Qualität gespart werden.

Wird also bereits ganz Köln von industriell hergestellten Backwaren beherrscht? NEIN! Denn Totgesagte leben ja bekanntlich länger u. das Backhandwerk lebt (noch) und wird immer noch sehr geschätzt und das mit gutem Grund. Ein kleine Gruppe von Bäckern wie Bäcker Meyer, Bäcker Zimmermann, Bäcker Schweitzer, usw. leistet der Industrie hartnäckig Widerstand und bietet handgefertigte Waren mit unverwechelsbarem Geschmack an und lässt nichts unversucht, damit wir alle „Essen nicht als Bedürfnis, sondern als reinen Genuss“ verstehen.

Ich hoffe nur, dass wir sie nicht eines Tages ganz aus Köln vertrieben haben, wie einst die Heinzelmännchen…

Kein Durst mehr auf Kölsch in Zeiten der Krise

Die weltweiten Krisen werden uns noch einige Zeit beschäftigen. So ist es auch keine Überraschung, dass neben vielen anderen Branchen auch die Brauereien massive Probleme haben. Es scheint so, dass in Zeiten der Krise keiner mehr so richtigen Durst auf das leckere Kölsch hat.

Jetzt hat es auch meine Schutzbefohlenden, die Brauerzunft, getroffen. 5 Prozent liegt der Kölschausstoß im ersten Halbjahr unter dem Vorjahresausstoß.  Mein Nachfolger Wolf-Dieter Kölsch, Chef des Kölber Bierverbundes hat dafür eine plausible Erklärung:

Konsumzurückhaltung, Gesundheitswelle und das Rauchverbot in Kneipen machen uns zu schaffen

Aber auch viele traditionsreiche Kneipen haben mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen und stehen bereits seit 2008 leer. Weitere werden in diesem Jahr folgen. Diese Entwicklung stimmt mich sehr traurig. Aber es gibt kleine Hoffnungsschimmer am Horizont, so hat die beliebte Traditionskneipe Brauhaus Stüsser endlich wieder geöffnet.  Und es sollen sogar auch weitere Traditionskneipen wiederbelebt werden wie der Subbelrather Hof,  Zwitscherstübchen in Nippes, der “Treppchenkeller” in der Innenstadt und das “Pötze Kätt” in der Südstadt. Ich kann hoffen, dass die Planungen auch umsetzbar sind, sonst fehlen sämtlichen Veedeln ein Stück Traditition und Lebensraum.

Hoffentlich haben die weltweiten Horrornachrichten endlich ein Ende und die Wirtschaft (die globale, aber auch die Weetschaft op d´r Eck) kann sich langsam wieder erholen, so dass man wieder Durst auf ein leckeres Kölsch hat.

In diesem Sinne, Prost.

Endlich wieder da – Brauhaus Stüsser wieder offen

Endlich ist es wieder soweit. Das Brauhaus hat seine Türen wieder geöffnet, das leckere Kölsch fliesst wieder und man hat das Gefühl, man kommt wieder nach Hause.

Wir haben alle lange darauf gewartet und angekündigte Eröffnungsdaten verstrichen leider ohne dass die Türen wieder aufgingen. Aber nun ist es soweit, das Stüsser hat seit dem 1. Juli wieder geöffnet. Bei der Eröffnungsfeier gabe es Freibier und die vielen Gäste sorgten für tolle Stimmung. „Maestro“ und „Belli12“ berichteten bereits begeistert von der Feier und dem leckeren Essen.

Ich war in den letzten Tagen viel unterwegs, vor allem auch am Wörthersee, um den FC auf die kommende Saison einzuschwören. Keine Sorge FC-Physiotherapeut „Miraculix“ Trzolek und ich bekommen Poldi und Nova schon wieder rechtzeitg zum Saison-Start wieder hin. Geister sollen ja auch heilenden Hände haben. Warten wir´s mal ab, ob´s stimmt. Aber zurück  zum Stüsser. Natürlich bin ich schnell zur Eröffnung vorbeigeschwebt und konnte auch in den letzten Tagen mich selbst vom leckeren Essen überzeugen. Geister sind ja multi-taskfähig. Als Schutzpatron über die Brauerzunft freue ich mich natürlich sehr, dass diese Institution uns noch lange erhalten bleibt.

Auch wenn viele bekannte Gesichter wieder im Stüsser zu finden sind, gibt es natürlich auch kritische Stimmen, die besagen, dass es nicht mehr ganz so ist wie vor der Schliessung. Wie immer im Leben gibt es mehrere Meinungen. Was sagt Ihr? Wie findet Ihr das neue alte Stüsser? Schreibt uns einfach Eure Eindrücke und Erlebnisse. Ich freue mich über zahlreiche Kommentare von Euch.

Stüsser bald wieder offen

Endlich mal eine gute Nachricht: Nach fünf Monaten öffnet das Stüsser Brauhaus am 15. Juni wieder seine Pforten und vor allem die Theke.

Am 15. Juni ist es wieder soweit. Das beliebte Stüsser macht wieder auf. Der Gastronom Markus Zehnpfennig, der auch das Wiener Steffi  betreibt, ist der neue Inhaber vom Stüsser. Na, hoffentlich gibt es nicht plötzlich ein zweites Wiener Steffi auf der Neusser Str. Aber so sieht es nicht aus. Es soll eigentlich alles beim alten bleiben, nur die Technik wurde komplett überholt. Das kann ich nur begrüssen.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und freue mich auf ein leckeres Kölsch im Stüsser am 15. Juni. Na, dann Prost!

Bauarbeiter im Brauhaus Stüsser

Ich habe am  11. Mai Bauarbeiter im Brauhaus Stüsser gesichtet. Das ist hoffentlich das Startsignal, dass das Stüsser bald wieder aufmacht.

Auf meiner Tour durch Köln schwebte ich am Monat morgen auch durchs Agnesveedel und konnte kaum meinen Augen glauben. Aber tatsächlich, die Tür vom Brauhaus Stüsser war offen. Ich wollte schon auf direktem Wege zur Theke, aber es schien mir doch recht früh zu sein und dann sah ich die Bauarbeiter im Stüsser rumlaufen. Also, leider war das noch nicht die erhoffte Wiedereröffnung vom Stüsser und es gibt immer noch kein Kölsch im Stüsser. Aber das war doch hoffentlich der Startschuss für die baldige Wiedereröffnung des beliebten Brauhauses.

Ich werde mich in den nächsten Tagen verstärkt im Agnesveedel aufhalten, um die Bauarbeiter zu beobachten bzw. Beine zu machen, dass die Eröffnung nicht mehr allzu lange dauert.

Ich habe nämlich Durst!!!

Kein Kölsch mehr im Stüsser Brauhaus

[singlepic id=10 w=320 h=240 float=left] Finanzkrisen, Wirtschaftskrise, schlechte Wirtschaftsprognosen und Entlassungen überall. Ne, was sind das für Zeiten.

Nicht nur die globale Wirtschaft steckt in einer tiefen Sinnkrise, sondern auch unsere Kölsche Wirtschaft und zwar auch die Weetschaft op d’r Eck. Viele traditionsreiche Kneipen stehen bereits seit 2008 leer und weitere folgen in diesem Jahr.

Bereits am 30.12.2008 wurde das letzte Kölsch nach jahrelangen Streitereien zwischen Eigentümer und Pächter im Stüsser Brauhaus gezapft. Seit dem steht diese Traditionskneipe, die vor allem für die echt kölsche Atmosphäre und die stimmungsvollen Karnevalstage berühmt war, leer. Auch ich habe hier schon das ein oder andere Kölsch getrunken und auch heimlich gezapft. Nun schwebe ich täglich vorbei und schaue mich auch wehmütig in den leeren Räumen des Brauhauses um. Das ist der Vorteil, wenn man ein Geist ist, dann guibt es keine verschlossene Türen mehr. Aber ohne ein frischgezapftes Kölsch mach das nur halb so viel Spaß.

Das Abschiedsvideo vom letzten Abend im Stüsser und die komplette Stüsser-Historie seit 2003 ist auf Kölnbild nachzulesen.

Gaffel hat vor kurzem zur geplanten Wiedereröffnung des Subbelrather Hofs erklärt, dass es auch im wirtschaftlichen Interesse der Brauerei läge, Traditionsgaststätten wieder zu beleben. Na dann, los gehts. Ich warte sehnsüchtigt auf die Wiedereröffnung vom Stüssers Brauhaus. Letztendlich ist mir völlig egal, welches Kölsch in Zukunft im Stüsser gezapft wird, Hauptsache es fliesst überhaupt wieder Kölsch in der Traditionskneipe. Eine Karnevalssession ohne das Stüsser ist schon eine zuviel.

Für den Subbelrather Hof läuft derzeit die Ausschreibung für den neuen Pächter unter dem Motto „Szene-Kneiper gesucht“ mit der Unterstützung von Gaffel. Es haben etwa 150 Kandidaten beworben. Diejenigen, die nicht den Zuschlag erhalten, sollen in Kürze eine weitere Chance erhalten. Es gibt ja genug pächterlose Kneipen in Köln. Für die nächsten Projekte sind das „Zwitscherstübchen“ in Nippes, der „Treppchenkeller“ in der Innenstadt und das „Pötze Kätt“ in der Südstadt in der engeren Auswahl. Komisch, das Stüsser fiel leider nicht in dem Zusammenhang. Das kann ja wohl nur ein Mißverständnis sein. Wie kann man eine Kneipe mit so einer langen Tradition einfach sterben lassen.

Aber nun habe ich Gerüchte auf den Strassen und Theken Kölns aufgeschnappt, dass in ca. sechs Wochen – also nach meine Berechnung um 10. Juni und ich werde genau darauf achten – die Wiedereröffnung im Stüsser gefeiert werden soll. Anscheinend steht der Vertrag mit dem neuen Pächter kurz vor dem Abschluss. Also, Hoffnung für das Stüsser Brauhaus ist in Sicht.

Leider gibt es noch weitere Kneipen mit traditionsreicher Vergangenheit, mit denen ich feuchtfröhliche und schöne Momente verbinde.

Auch die Kneipe „Em Golde Kappes“ in Nippes musste nach 95 Jahren schliessen. Ne, was haben wir es hier krachen lassen. Leider vorbei.

Über 100 Jahre sind es sogar in der Südstadt geworden. Seit Anfang des Jahres sind auch im „Schmitze Lang“ die Türen geschlossen.

Und sogar der „Bieresel“, Kölns älteste Muschelhaus kämpft ums Überleben. Los Jungs, nicht aufgeben. Der Bieresel darf nicht sterben.

„Stüsser“, „Em Golde Kappes“, „Schmitze Lang“, usw. alles klangvolle Namen – Ein Trauerspiel.

Neue Pächter sind für diese und zahlreiche andere Kneipen nicht in Sicht. Darunter leidet natürlich immer das jeweilige Veedel und ein Stück Lebensqualität geht verloren. Das darf so nicht mehr weitergehen. Die Brauereien, andere Gastro-Unternehmen und der Verband, also die gesamte Branche muss zusammenhalten und Ideen entwickeln, damit die Traditionskneipen gerettet werden und die Eckpfeiler der jeweiligen Veedel nicht wegbrechen.

Also, bewegt Euch und rettet die Weetschaft op d’r Eck.

Geht Doch! – Auch in Zeiten der Finanzkrise

[singlepic id=3 w=320 h=240 float=left] Die Finanzkrisen bestimmen derzeit unser Leben und das wird wohl noch einige Zeit so andauern. Aber es gibt auch positive Signale zu vermelden und die Hoffnung das wieder aufwärts geht.

In den letzten Tagen war ich mal wieder im Agnesveedel unterwegs und schaute mich bei meinen Nachfolgern in den Kölschen Kneipen um. Wie es meistens an der Theke der Fall ist, kommt man bei einem leckeren Kölsch ins Gespräch. Und so konnte ich in Erfahrung bringen, dass es trotz der Wirtschaftskrise und anhaltenden negativen Nachrichten in den Medien, auch positive Dinge zu berichten sind. Auch zu meinen Zeiten, gab es nicht immer nur tolle Jahre, man denke nur an die Pestepidemie im Mittelalter, usw.

In solchen Zeiten, wie wir sie momentan haben und die wohl auch noch etwas andauern werden, bleiben viele auf der Strecke. Nicht nur die älteren Semester haben massiv Probleme, sondern es fängt auch schon in der Jugend an. Die Jugendlichen haben nicht mehr so viele Möglichkeiten, um einen Beruf zu erlernen, vor allem wenn die Schulbildung nicht ganz so geradlinig verlaufen ist. Im Agnesveedel gibt es nun aber etwas Positives zu berichten. Das „Reissdorf EM OELLIG“ fördert aktiv die Ausbildung von jungen Leuten.

Derzeit machen machen drei Azubis ihre Ausbildung zum Koch im OELLIG. Die ersten beiden werden 2010 ihre Ausbildung beenden. Darüber hinaus beschäftigt das OELLIG seit dem 01. März einen Praktikanten, der vom Jugendamt vermittelt wurde und ebenfalls im Sommer seine Ausbildung im OELLIG beginnen wird.

Ich hoffe doch, dass dieses positive Beispiel Schule macht und auchvon anderen Betrieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten übernommen wird.

Ansonsten Kopf hoch und lasst Euch ein leckeres Kölsch schmecken. Auch die schlechten Zeiten gehen wieder vorbei.

Et räänt in Kölle

[singlepic id=6 w=320 h=240 float=left]Obwohl viele schon sehnlichst den Frühling herbeisehnen, waren bzw. sind die letzten Tage in Köln sehr regnerisch.

Ein Kölner Kunstprojekt beschäftigt sich ab sofort mit schlechtem Wetter und gewinnt auch dem schlechtem Wetter etwas Gutes ab.

Das Kunstprojekt „Schlechtwetterpostkarten“ zeigt die Ästhetik „schlechten“ Wetters – dunkle Wolken haben auch ihren Charme, und gerade in Zeiten der Krise sollten wir alle überlegen, wie wir der gegebenen Situation noch etwas Positives abgewinnen können. Aus ganz Köln gibt es interessante Aufnahmen.

Es handelt sich hierbei um ein nicht kommerzielles Kunstprojekt von Jeanette Seiffert und Frank Überall.

Jeanette Seiffert und Frank Überall leben im Kölner Agnesviertel. Beide sind Journalisten, arbeiten überwiegend für den WDR. Sie ist Historikerin, er Politikwissenschaftler. Aber Arbeit ist eben nicht alles: Beide gehen gerne spazieren. So kam es, dass der überzeugte Kölner Frank Überall die gebürtige Schwäbin Jeanette Seiffert einmal zum Besuch auf den Drachenfels in Königswinter mitnahm. Die beiden quälten sich bei fiesem Nieselregel den Berg rauf – und oben angekommen wurden sie Zeugen eines wundervollen Naturschauspiels: Wolken hingen über dem Tal, darüber war blauer Himmel. „Eine echte Schönwetterpostkarte“, entfuhr es den beiden – und sie entwickelten die Philosophie ihres neuen Kunst-Portals.

„Jeder kennt die Situation: Man ärgert sich bei einem Ausflug oder im Urlaub über fieses Wetter“, meint Frank Überall. „Dabei können Wolken und selbst Regen eine ganz eigene Äthsthetik entwickeln“, erklärt Jeanette Seiffert. „Und gibt es irgendwo ein Gesetz, dass Postkarten immer schönes Wetter zeigen müssen?“, fragen beide: „Nein, gibt es nicht! Ganz im Gegenteil: Unsere Schlechtwetterpostkarten sind einfallsreicher und nicht so langweilig wie die sonnenstrahlenden Standard-Pappen.“