Über mich


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Köbes Jakob

Willkommen zum KöbesVerzäll, dem KölnBlog. Mein Name ist Jakob und ich war der erste Köbes. Ja, ich weiss was Ihr jetzt denkt, das kann doch gar nicht sein. Aber es ist so.

Ich bin mitterweile und das schon seit über 600 Jahren ein Geist und schwebe seit meinem Ableben in Köln rum. Ich bin schon sehr lange in allen Kölner Veedel op jöck und bekomme so einiges mit und da ich vor allem bei einem leckeren Kölsch gerne viel verzälle, gebe ich ab sofort in regelmäßigen Abständen meinen Senf zu allen wichtigen und unwichtigen Dingen in meinem KölnBlog „KöbesVerzäll“ ab. Darüber hinaus werde ich Euch in regelmäßigen Abständen mit Verzällcher aus meinem bewegten Leben beglücken.

Aber erst einmal der Reihe nach. Wie gesagt, mein Name ist Jakob, eigentlich ganz genau sogar Jakob Peter Anton Schmitz. Mein Vater entstammte einer traditionsreichen Brauerfamilie, die seit 873 in der Kölner Brauerzunft tätig war und maßgeblich die Brauerzunft in Köln mitbestimmt haben. Der Vorname Jakob wurde traditionell von Vater zu Sohn weitergegeben und Peter war in Ehrung an den Dominikaner Petrus von Mailand ausgewählt worden, der 1253 als Schutzpatron der Brauer erkoren wurde. Ihr seht also, Bier bestimmte schon von Anfang an mein weiteres Leben und das sogar bis zur heutigen Zeit. So kam ich dann am 11.11.1367 auf die Welt. Der 11. November wurde zur damaligen Zeit zu Ehren des heiligen St. Martin gefeiert. Die heutige Bedeutung des Karnevalsauftakts in Köln stand zu meiner Zeit noch in den Sternen. Mit dieser Herkunft und dem Geburtsdatum sollte mir eine besondere Zukunft vorherbestimmt sein. Damals konnte ja noch keiner ahnen, wie besonders.

Ich wuchs also mit der Braukunst auf und wurde schon früh in die Geschäfte meiner Familie eingeführt. Anfangs war ich für das Rollen und zapfen der Fässer zuständig. Da es auch damals nicht schnell genug gehen konnte, wurde andauernd mein Name gerufen. Im Laufe der Jahre wurde aus Jakob das kölsche Köbes und so wurde ich bereits in meiner Kindheit nur noch Köbes genannt. Ich habe damals schon beim zapfen sehr gerne zugehört und mich gerne mit den Gästen unterhalten. Aber auch dieses lockere Leben hatte einmal sein Ende und ich musste die Geschäfte der Familie übernehmen und es standen stürmische Zeiten bevor. Am 14. September 1396 kam es in Köln zur Revolution und dem Ende der Patrizier. Die Gaffeln und Zünfte übernahmen das Stadtregiment. Welche Rolle ich dabei gespielt habe, soll an einer anderen Stelle erläutert werden. Auf jeden Fall war ich dabei und einer der Gründungsmitglieder der Zunft der Brauer, die im Rat das Sagen in Köln hatten. Das waren goldene Zeiten für die Brauer sage ich Euch und ich führte als Oberhaupt der Brauer die Geschicke der Zunft, die sich in Anlehnung des Zunftheiligen die „St. Peter von Mailand Bruderschaft“ nannte. Spekulationen, der Name der Bruderschaft hätte mit mir zu tun gehabt, möchte ich hier an dieser Stelle von mir weisen. Vor allem habe ich dafür gesorgt, dass in den zahlreichen Kölner Brau- und Gasthäusern ein gemischtes Publikum, ohne die sonst üblichen Standesgrenzen, einkehrte. Wohlwollend nehme ich zur Kenntnis, dass dieser Umstand bis heute immer noch Bestand hat. Aber das Leben ging weiter und als meines endete, durfte ich als Geist auf die Erde zurückkehren, um als heimlicher Schutzpatron über die Brauer und das Braugewerbe zu wachen.

Bis ins 18. Jahrhundert wachte ich pflichtbewusst über meine Zunft, bis zum Einmarsch der Franzosen. Als die Franzosen 1797 die Brauerzunft auflösten, verlor ich meine Schutzbefohlenen. Seitdem hielt ich mich oft und gerne in den Brauhäusern auf und versorgte mich still und heimlich mit frischgezapftem Bier. So heimlich war das dann wohl doch nicht, da zu dieser Zeit in den Brauhäusern die Geschichte von einem Geist und von Biergläsern, die wie von Geisterhand zu den Gästen kamen, erzählt wurde. Ja gut, vielleicht konnte ich mich nicht zurückhalten und musste den Menschen einfach von mir erzählen. Auch als Geist ist man ab und zu einsam. Seit dieser Zeit wurde der Begriff “Köbes” wieder aufgegriffen und seitdem versorgt der Köbes in den Kölner Brauhäuser und Gaststätten bis heute die Gäste mit frischgezapften Bier bzw. seit Anfang des 20. Jahrhundert mit Kölsch.

Auch wenn die ursprüngliche Brauerzunft nicht mehr existiert, werde ich weiterhin über meine Nachfolger wachen und sie unterstützen, wo ich nur kann. Und außerdem kann ich mich einfach nicht von Köln, den gemütlichen Kneipen und dem leckeren Kölsch trennen und daher werde ich noch einige Zeit als Geist in Köln op jöck sein. Zu dem Zeitpunkt, wann ich dann endgültig Köln verlassen werde, sage ich nur soviel: „Bes dohin läuf noch vill Wasser de Rhing eraf“.

Ich freu mich auf Eure Kommentare und verbleibe nach dem Motto “ein lecker Kölsch geht immer”

Euer Köbes Jakob

PS. Mein „KöbesVerzäll“ enthält rein subjektive Gedanken und
Meinungen. Die hier veröffentlichten Meinungen und Kommentare
sind streng subjektiv und erheben keinen Anspruch auf
Objektivität oder Wahrheit.